Ein Zug, der in die Geschichte eingeht

Der erste Güterzug in der Geschichte durchquert den Marmaray-Tunnel unter dem Bosporus. Auf seiner Strecke von der chinesischen Stadt Xi´an nach Prag verantwortet die RCG dabei den europäischen Part der Verbindung.

Der chinesische Markt bietet enormes Potential für Güterverkehre von und nach Europa. Die Rail Cargo Group (RCG) baut auch deswegen kontinuierlich ihre Langstreckenverbindungen in Richtung Ferner Osten aus. Wie aktuell das Thema rund um die Initiative „One Belt One Road“ ist – einer breit angelegte Initiative, um China mit Asien und Europa zu verbinden – zeigt ein Zug, der von der chinesischen Stadt Xi´an nach Prag, fährt. Am 6. November erreichte dieser Zug Ankara/Türkei. Thomas Kargl, Vorstandsmitglied der RCG, nahm an der Willkommenszeremonie teil und hieß den Zug gemeinsam mit vielen Ehrengästen willkommen. Auf der Transkaspischen Internationalen Transportroute durchquert er den Marmaray-Tunnel unter dem Bosporus. Es ist der erste Güterzug in der Geschichte, der den Tunnel durchquert und damit den asiatischen mit dem europäischen Teil der Türkei verbindet. Und viele werden noch folgen, denn geht es nach Ali Ihsan Uygun, dem Leiter der türkischen Staatsbahn, wird auf dieser neuen Strecke zwischen China und Westeuropa bis ins Jahr 2025 ein Transportvolumen von fünf Millionen Tonnen erwartet.

Güterverkehr mit Zukunft

Diese Begrüßungszeremonie ist ein klares Zeichen dafür, dass nachhaltiger Schienengüterverkehr auch für die Türkei eine große Bedeutung hat. Durch diese unterirdische Verbindung der Meerenge zwischen Europa und Asien wird die Bahn damit nicht nur effizienter, sondern vor allem wettbewerbsfähiger. Die RCG verantwortet dabei den europäischen Part dieser Zugsverbindung. „Wir freuen uns, dieses Projekt auf europäischer Seite umsetzen zu können. Wir sind überzeugt, ein jährliches Volumen von bis zu 350.000 TEU ist nicht nur realistisch erreichbar, sondern auch leicht umzusetzen. Dabei rechnen wir mit vier bis fünf Tonnen pro TEU. Die Strecken über Russland haben vergleichsweise eine Jahreskapazität von einer Million TEU zwischen China und Europa erreicht“, weiß Kargl. Besonders beliebt ist die über die Türkei führende China-Europa-Verbindung für Elektronik-Fertigprodukte aus Asien wie Laptops, Festplatten, halbfertige TV-Panels, großvolumige Textilprodukte sowie Autoteile aus China. Aber auch die Gegenrichtung ist von großem Interesse „Während die Asien-Europaroute besonders für Elektronikprodukte genutzt wird, stehen besonders für die chinesische Wirtschaft hochqualitative Produkte aus Europa wie Fertig- und Halbfabrikate, Konsumgüter wie Milchpulver, Tiefkühlkost, Schweinefleisch sowie Produkte aus dem Gesundheitsbereich, wie Apothekenprodukte hoch im Kurs“, so Kargl.