
Um den Schienengüterverkehr zukunftsfit zu machen, braucht es einen grenzüberschreitenden Austausch zwischen Infrastruktur- und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Kommunikation ist dabei ein Schlüsselfaktor. TriebfahrzeugführerInnen und FahrdienstleiterInnen müssen sich für deren tägliche Arbeit sicher, zuverlässig und effizient verständigen können – auch über Sprachgrenzen hinweg.
Das UIC Freight Department hat daher, aufbauend auf dem gewonnenen Know-how des UIC Xborder Projektes, angetrieben durch die Initiative Rail Freight Forward (RFF) und gemeinsam mit RNE 2019 die Initiative „Translate4Rail“ ins Leben gerufen, die sich der Entwicklung eines Sprachtools widmet. Dieses Forschungsprojekt wird durch Shift2Rail (S2R) finanziert.
Standardisierte Botschaften in Landessprache
Seit August 2020 liegt ein Prototyp vor, der seit Oktober im Rahmen von Pilotversuchen unter Laborbedingungen getestet wird. Das Konzept besteht darin, dem Personal eine Sammlung vordefinierter, standardisierter Botschaften (Pre-Defined Messages PDM) in die Hand zu geben, die möglichst alle unterschiedlichen Betriebssituationen abdecken. Die Nachrichten werden über ein Prototyp-IT-Tool – installiert auf Tablet-Computern – übermittelt und bei der Empfängerin oder dem Empfänger direkt in der jeweiligen Landessprache ausgegeben. TriebfahrzeugführerInnen und FahrdienstleiterInnen sollen sich so einfach verständigen können, auch wenn sie in ihrer jeweiligen Muttersprache sprechen.
Labor-Testphase gestartet
Einer der ersten Tests für das Sprachtool wird im Grenzabschnitt Villach–Tarvisio–Pontebba stattfinden. Die Infrastrukturbetreiber ÖBB Infra und RFI begannen zusammen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen Mercitalia, DB Cargo und RCG mit der Laborphase. Basierend auf den Labortestergebnissen wird danach die Feldtestphase 2021 unter genauer Beobachtung aller Sicherheitsaspekte eingeleitet, um die Funktionen des Sprachtools im täglichen Normalbetrieb, bei gestörtem Betrieb und in Notsituationen zu bewerten.
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