Zuschüsse für den ungarischen Schienengüterverkehr

Im Zuge der derzeitigen Auswirkungen von COVID-19 und zur Förderung eines nachhaltigen Schienengüterverkehrs sind in Ungarn Investitions- und Digitalisierungsunterstützungen geplant. 

László Palkovics, ungarischer Minister für Innovation und Technologie, und Imre Kovács, Vorstand der Rail Cargo Group und Vorstandsmitglied des ungarischen Eisenbahnverbandes HUNGRAIL, trafen sich am 9. November um die derzeitigen Auswirkungen von COVID-19 auf den ungarischen Schienengüterverkehr zu diskutieren. Dabei standen vor allem die aktuelle Lage sowie die möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrssektors im Vordergrund. 

Unterstützung für den Schienengüterverkehr

Zusätzliche Kosten für die Pandemie-Bekämpfung hatten im vergangenen Jahr auch eine Erhöhung der Betriebskosten für Eisenbahngesellschaften zur Folge. Im Interesse eines nachhaltigen Verkehrssektors ebnete eine EU-Verordnung nun den Weg für die Senkung der derzeitigen Infrastrukturbenützungsgebühren. Im Zuge dessen entwickelte das ungarische Innovationsministerium eine Lösung, die die Belastung der betroffenen Unternehmen auch durch eine Unterstützung ihrer Investitions- und Digitalisierungsausgaben verringern soll.

Um den Verkehrsanteil der umweltfreundlichen Schiene auch in den nächsten fünf Jahren zur erhöhen, stellt die ungarische Regierung zudem rund 30 Milliarden ungarische Forint bereit. Diese Unterstützung kann in Ungarn ab dem Sommer 2021 für die Erbringung von Einzelwagentransportleistungen beantragt und muss nicht zurückgezahlt werden. Die Einführung des Antragssystems bedarf noch der Zustimmung der Europäischen Kommission, das zugrundeliegende Paket wurde jedoch bereits an die EU-Stelle geschickt.

Um den Schienengüterverkehr noch weiter zu fördern, drängen Fachleute auch auf die Förderung der Beschaffung von Kransattelanhängern. Um die Möglichkeiten auszuloten, plant das ungarische Ministerium die Durchführung einer bahnbrechenden Studie. Das Konzept des Anreizsystems könnte bis Mitte nächsten Jahres erstellt werden. László Palkovics betonte im Zuge der staatlichen Zuschüsse: "Die Eisenbahnunternehmen kommen trotz der derzeitigen Herausforderungen ihren Verpflichtungen gegenüber Wirtschaft und Bevölkerung nach. Das Ministerium trägt auf jede erdenkliche Weise dazu bei, die Funktionsfähigkeit des ungarischen Schienengüterverkehrs zu erhalten.”