Von nicht-kranbar zu kranbar: RCG macht’s möglich

Mit r2L, ISU und ROLA ermöglicht die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) den Transport nicht-kranbarer Trailer und Lkw im Intermodalverkehr.

Im Kombinierten Verkehr sind meist kranbare Trailer und spezielle Terminalinfrastruktur erforderlich. Doch was, wenn der Trailer nicht kranbar ist – wie bei rund 90-95 % der Sattelauflieger auf Europas Straßen? Die RCG hat darauf eine Antwort: Mit r2L und ISU bringt sie neben kranbaren Containern auch nicht-kranbare Sattelauflieger auf die Schiene – und mit ROLA zusätzlich Lkw: drei Systeme, die durch die Verlagerung auf die Schiene Straßenkilometer und CO₂-Emissionen wesentlich reduzieren.

r2L: RCG ist zertifizierter Netzwerkpartner  

Mit der r2L-Zertifizierung ist die RCG nun Teil eines Netzwerks aus Operateuren, Terminals und Eisenbahnverkehrsunternehmen, das eine Technologie bereitstellt, die Straße und Schiene enger verbindet und den Umschlag nicht-kranbarer Trailer deutlich vereinfacht. Als r2L-Netzwerkpartner öffnet die RCG Kunden den Zugang zum Intermodalverkehr – schnell und unkompliziert. 

Der Trailer wird auf eine spezielle Plattform gestellt, die per Kran auf den Waggon gehoben wird – ganz ohne Rampen und in nur fünf Minuten. Vorteile für Spediteure: keine Maut- und Kraftstoffkosten, wettbewerbsfähige Tarife und ein höheres zulässiges Gesamtgewicht. Aktuell ist r2L zwischen Deutschland, Benelux und Rumänien im Einsatz.

ISU auf TransFER Wels–Trieste  

Neben r2L bietet die RCG mit ISU („Innovativer Sattelauflieger Umschlag“) eine weitere Lösung für den Umschlag nicht-kranbarer Trailer. ISU ist seit über zehn Jahren Teil des TransFER Wels–Trieste mit sechs wöchentlichen Rundläufen. Das trimodale Konzept – Lkw, RoRo-Fähre, Bahn – verkürzt die Laufzeiten zwischen Europa und der Türkei deutlich. 

Das Prinzip ist einfach – inspiriert von falschparkenden Autos, die per Radgreifer angehoben werden: Der Sattelauflieger wird über eine Rampe auf eine spezielle Hebevorrichtung gefahren, abgekuppelt und mit Radgreifern sicher auf einen Taschenwagen gehoben. ISU fungiert somit als Adapter-System zwischen Trailer und Bahn.

ROLA: Lkw-Transport auf der Schiene 

Die Rollende Landstraße (ROLA) ist ein weiteres System, das Straße und Schiene kombiniert. Dabei nimmt die RCG Lkw oder Sattelauflieger mit, die so Teilstrecken ihrer Route mit der Bahn zurücklegen – wodurch stark befahrene Transitachsen vom Lkw-Schwerverkehr entlastet werden. Die Lkw werden an Terminals auf speziellen Niederflurwagen verladen, während die Fahrer:innen in Begleitwagen mit On-Board Service mitfahren.

Einfacher Einstieg mit bestehendem Fuhrpark 

Alle drei Systeme ermöglichen die Teilnahme am Kombinierten Verkehr mit dem bestehenden Fuhrpark – ohne Umrüstung, Zusatzvorrichtungen oder Investitionen. Gleichzeitig profitieren Kunden von den Vorteilen des Kombinierten Verkehrs wie höheren Nutzlasten, Ausnahmen von Fahrverboten, liberalisierten Zonen und steuerlichen Vergünstigungen.

15.12.2025